MuKu arbeitet seit neun Wochen auf allen Kanälen online.
Online sein ist wahrlich nichts Neues. Aber seit der Corona Krise hat der Begriff eine regelrechte Renaissance erfahren. Nirgendwo kann man zurzeit eine Webcam bekommen. Und wenn, vielleicht gebraucht und zum vierfachen Preis dessen, was die Kamera noch vor wenigen Wochen neu gekostet hätte. Die Namen der Firmen die Konferenzen und Besprechungen auf einfache Weise per Software online machen, und die Anfang März kaum jemand kannte, sind auf einmal in aller Munde und ihre Aktienkurse steigen rapide. Sämtliches Zubehör, was für Streaming Dienste oder Online Angebote benötigt wird, ist ausverkauft oder hat Lieferzeiten von 8 bis 12 Wochen.
Auch die Musik- und Kunstschule ist mit vielen Bereichen seit Wochen nur noch online unterwegs: Home-Office in der Verwaltung, Online-Unterricht von Lehrkräften und tägliche Zoom-Meetings der Mitarbeiter, um die Sachlage, wie sie sich anfangs der Corona Krise fast stündlich neu ergeben hatte, im Leitungsteam, in der Verwaltung, mit Lehrkräften, mit Musikschulleitungen aus ganz OWL und mit dem Musikschulverband des Landes NRW abzustimmen. Aber auch Elternabende wurden online durchgeführt. Interessant war, dass jetzt mehr Eltern das Online Angebot genutzt haben, als bei einem herkömmlichen Elternabend, in der Vergangenheit.
Auch eine Hauptkonferenz der Musik- und Kunstschule konnte mit 80 Teilnehmern problemlos und ohne die erwarteten technischen Pannen durchgeführt werden. „Jeder saß bei sich zu Hause und da mein Netz zu Hause nicht besonders schnell ist und bei normalen Belastungen schon spürbar in die Knie geht, habe ich eigentlich mit einem Zusammenbruch der Konferenz gerechnet. Aber es funktionierte tadellos“, sagte Johannes Strzyzewski, Direktor der MuKu. Er bekam als Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Musikschulen einen Business Zugang zu einem Online Dienst spendiert. Dieser ermöglicht Konferenzen mit vielen Teilnehmern und ohne zeitliche Befristung.
Auch die Idee zu MuKu TV ist während der Corona Krise entwickelt worden. Einige Dinge werden auch nach Corona bleiben. Die Welt und natürlich auch die MuKu hat sich verändert. Die Positiven Erfahrungen werden ausgebaut, vielleicht wird es in Zukunft an der MuKu die Möglichkeit geben, einen Teil des Unterrichts online zu nehmen oder Unterricht online zu ergänzen. In anderen Fällen könnte das Positive nach der Krise sein, dass viele nun erfahren haben, wie wichtig und toll der Kontakt von Mensch zu Mensch ist und wie schön es ist, sich von Angesicht zu Angesicht in die Augen zu schauen, auf die Schulter zu klopfen oder gar im die Arme zu nehmen. Vielleicht hat auch die Generation Smartphone in den letzten Wochen erfahren, dass Smartphone und Laptop nicht ansatzweise die Erlebnisse des richtigen Lebens ersetzen können. Man merkt oft nicht, wie wichtig manche Dinge sind, erst wenn sie nicht mehr da sind. Und das ist leider häufig zu spät.